St. Martin-Die Freude am Teilen

Wie sollen wir St. Martin nachahmen?

Wir haben kein Schwert, wir haben kein Pferd, wir tragen keine Rüstung und keinen roten Mantel aus Samt und vor unserer Schule sitzen keine armen Bettler.

Und trotzdem ist in Deutschland die Armutsgefährdungsquote seit 2020 aufgrund von Inflation, Pandemie und Kriegsfolgen gestiegen. Die verdeckte Armut hat zugenommen und die Zahl der Tafelkunden und Kundinnen hat sich im letzten Jahr um etwa die Hälfte erhöht. Die Armut ist unter uns, auch wenn nicht immer und in jedem Ort in Form eines Bettlers. Manchmal ist es der Mann oder die Frau an der Kasse vor uns, die ganz bewusst zu günstigen Produkten wie zum Beispiel Kartoffeln, Toastbrot oder Dosengemüse greifen müssen, um mit ihrem Haushaltsgeld bis zum Monatsende zu haushalten.
Die Legende von St. Martin lebt uns das wachsame Hingucken vor. St. Martin bleibt an einem Winterabend erschöpft nach einem ganzen Tagesritt stehen, steigt ab, geht auf den armen, spärlich bekleideten Bettler zu und teilt seinen Mantel mit ihm. Damit schützt er ihn nicht nur vor der Kälte, sondern zeigt Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe.
Wir können wie St. Martin offen und wachsam durchs Leben gehen und mit kleinen Gesten im Alltag Gutes tun. Das wachsame Hinsehen und das aktive Handeln sind Erziehungsaufträge der Schule. Tagtäglich versuchen wir den Kindern Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe aufzuzeigen und vorzuleben. Die Eisbärenklasse hat sich in der Woche vor dem St. Martinsumzug intensiv mit der Bedeutung des St. Martinsfestes für ihr eigenes Leben auseinandergesetzt. Neben dem Lernen von Liedern und dem Basteln von Laternen haben die Kinder Ideen gesammelt, wie wir das Teilen im Alltag umsetzen können. Mit einem Gedicht von Siglinde Grabner haben die Schüler/innen ihre Gedanken zum Ausdruck gebracht.
Am Donnerstag, den 10.11.2023 trafen sich alle Familien der Eisbärenklasse zum St. Martinsumzug. Der Gedichtsvortrag der Kinder, von visuellen Gesten unterstützt, war eine schöne Einstimmung auf den Umzug im Anschluss. Bei sternenklarem Himmel zogen wir singend durch den Ort. Zum Abschluss teilten alle Eltern Kinder und Geschwisterkinder der 1. Klasse Martinsgänse miteinander.

Die Eisbärenklasse wünscht Groß und Klein eine besinnliche Zeit.

(Text und Fotos: Dorothea Zalewski)


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter: